Therapie

„Wenn die Natur irgendwo im Körper einen Schmerz erzeugt, so will sie dort schädliche Stoffe ab- und ausleeren.“

Paracelsus

Ganzheitliche Medizin

Aus- und Ableitungstherapien (Humoraltherapie) zählen zu den wertvollsten Schätzen der Naturheilmedizin

Unter "Ausleitung" versteht man die Entlastung des Organismus durch Ausscheidung angesammelter Schadstoffe und Schlackenstoffe aus dem Körper. Die praktischen Ärzte der Vergangenheit haben das „Ausleiten nach unten und oben“, also das Abführen und Ausleiten als eine der grundlegenden Heilmethoden angewandt. Dabei gehen die historischen Ärzte von der Vorstellung aus, dass krankmachende Stoffe aus dem Körper entfernt werden sollen.

So hielten sie es beispielsweise für heilsam, bei gewissen Krankheitsbildern, z. B. Klistiere anzuwenden. Es heißt dort: "...das Ausleiten erhält die Augenkraft und die Haut in einem gesunden Zustand. Es schützt vor Krankheit und verlängert die Lebensdauer..." und auch: "Wenn das Ausleitungsmittel richtig wirkt, so fühlt sich der Kranke erleichtert. Luft, Schleim und Galle können frei entweichen und der Kranke ist froh und unbeschwert…" (Hippokrates).

Blüte

Die Lehre der Humoraltherapie (= Säftelehre) wurde von allen Kulturen und zu allen Zeiten praktiziert

Alle Naturvölker, wie z. B. die Indianer Amerika's, Afrikaner, Malaien verfügten über eine große Zahl wirksamer Abführmittel, mit welchen sie aufgrund langer Erfahrung vieler Krankheiten halten.

Auch von den alten Kulturvölkern wie Chinesen, Babyloniern, Ägyptern und Assyrern sind ausführliche Rezeptbücher erhalten, in denen z. B. Abführmittel und Klistiere einen großen Raum einnehmen. Der indische Ayurveda (= Wissen vom Leben) beschreibt schon Ausleitungsverfahren

"Wenn geeignete Ausleitungsmethoden von Zeit zu Zeit angewendet werden, so machen sie den Verstand und die Sinnesorgane hell, sie erhöhen die Kraft der Organe und des ganzen Körpers. Sie erhalten die Körpersäfte in einem gesunden Zustand und verzögern das Auftreten von Alterserscheinungen."

"Wenn das Ausleitungsmittel richtig wirkt, so fühlt sich der Kranke erleichtert. Luft, Schleim und Galle können frei entweichen und der Kranke ist froh und unbeschwert…"

In der Schriftensammlung von Hippokrates wird der Grundsatz vertreten, dass die meisten Krankheiten nicht von außen, sondern von ihnen durch Überfüllung mit Nahrungsstoffen, Blut- und Stoffwechselprodukten entstehen. Diese Überfüllung müsse durch auslehrende Methoden beseitigt werden, unter denen die Ausscheidung durch den Darm die geläufigste war.

Wald

Die Wirkung der verschiedenen Ausleitungsverfahren erklärt man sich dadurch, dass durch die Erzeugung eines Reizes die körpereigenen Ausleitungsorgane (Haut, Lunge, Niere, Darm, Leber) angeregt und stimuliert werden...

Um ein harmonisches Funktionieren des Organismus aufrechtzuerhalten, ist eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen genauso notwendig, wie der Abtransport der Stoffwechsel-Endprodukte. Letzteres ist sehr wichtig, denn eine verminderte Durchlässigkeit des Grundsystems stört die Reaktionsfähigkeit des gesunden Organismus. Wenn das Stoffwechselsystem des Körpers verschlackt ist, können selbst kleine Reize krankhafte Reaktionen auslösen.

Ursachen für eine Verschlackung des Körpers können sein...

1. Übersäuerung, z. B. durch ungünstige Ernährung, Stress, Rauchen
2. Einlagerungen von Medikamentenrückständen (z. B. Amalgam, Antibiotika, Kortison- oder Hormonpräparate)
3. Umweltgifte (z. B. Konservierungs- bzw. E - Zusatzstoffe in industriell gefertigter Nahrung, Holzschutzmittel)
4. Freie Radikale und Giftstoffe aus chronischen Entzündungen und Störherden

Die Humoraltherapie erfährt in unserer Zeit eine Wiederbelebung…

Das Ausleiten von Krankheits- und Schlackenstoffen zählte neben den Methoden von Aderlass, Schwitzkuren, Blutreinigung und Fastenkuren zu den grundlegenden Heilmethoden bedeutender Ärzte des 16., 17., 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.

Es scheint unserer heutigen Zeit vorbehalten zu sein, auf die elementaren und natürlichen Heilmethoden der Ausleitungsverfahren zu verzichten. Die moderne Medizin verwendet Abführmittel nur ungern und nur ausnahmsweise, z. B. bei Verstopfung, kaum aber aus dem Grunde, auf den Gesamtorganismus im Sinne einer Reinigung, beziehungsweise Stoffwechselverbesserung einzuwirken. Viele Möglichkeiten einer heilsamen Beeinflussung von Krankheitszuständen gehen dadurch verloren…

Überblick

Die Humoraltherapie versucht durch Beeinflussung des Gesamtorganismus im Sinne einer Aus- und Ableitung von Gift und Schlackenstoffen über die Wege des Blutes, der Haut, des Darms und des Stoffwechsels Organerkrankungen zu heilen, beziehungsweise zu lindern. Dabei kommen die folgenden Behandlungsmethoden zur Anwendung:
1. Eigenblut-Therapie
2. Lymphdrainage
3. Ableitungen über den Darm
4. Aderlass
5. Schröpfen (blutig und unblutig)
6. Baunscheidtieren
7. Blutegelbehandlung
8. Kantharidenpflaster

Welches der zahlreichen Ausleitungsverfahren im Einzelfall zur Anwendung kommt, hängt von den Ursachen und den Symptomen der Erkrankung, sowie von der ganzheitlichen Betrachtung des Kranken ab.

Amalgan

Beispiel: Amalgam-Ausleitung

Das im Amalgam enthaltene Quecksilber kann wohl verschiedene Krankheiten verursachen (Tübinger Amalgam-Studie; Dr. Dr. Daunderer). Wenn weiterführende Untersuchungen wie Leitfähigkeitstest, AK und spezielle Symptome auf Amalgam als Krankheitsursache hinweisen, sollte es beim Zahnarzt entfernt und begleitend eine Amalgamausleitung durchgeführt werden.